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Mangrovenwälder renaturieren

Erin Kasdin 24. Mai 2021
Die Mangroven entlang der Küste Surinams

Der Anbau von Küstenbäumen könnte entscheidend zur Sanierung der Republik Surinam beitragen

Das ganz im Norden der Küste Südamerikas angesiedelte Surinam ist zwar das kleinste Land des Kontinents, doch haben die dortigen Lions bei der Bekämpfung des Klimawandels eine Schlüsselrolle übernommen.

Die Pflanzung von Mangrovenbäumen verhindert, dass die fruchtbare Erde von Meerwasser weggeschwemmt wird.

Der Verlust ursprünglich vorhandener Mangrovenwälder hat zu einer Erosion der schlammigen Küste Surinams geführt. Durch den von der Mündung des Amazonasstroms angeschwemmten Schlamm sollte die Ufermasse eigentlich zu- und nicht abnehmen. Doch die in den 1960er Jahren für den Bau einer Schnellstraße zwischen der Ost- und Westküste des Landes errichteten Dämme durchtrennten Sumpfgebiete, wo Frisch- und Salzwasser ineinanderfließen. Das Gemisch aus Frisch- und Salzwasser — als Süßwasser bezeichnet — ist für das Gedeihen von Mangroven ideal. Ohne die Baumwurzeln, die den Schlamm zusammenhalten, wird ein Großteil des fruchtbaren Bodens weggeschwemmt.

Als eines der weltweit wichtigsten und produktivsten Ökosysteme bieten gesunde Mangroven Küstengebieten nicht nur einen nachhaltigen Lebensraum, sondern schützen Küstenstreifen auch vor Naturkatastrophen und sind laut dem Mangrove Action Project sogar in der Lage, pro Hektar mehr Kohlendioxid zu binden als alle anderen Waldarten.

Der Lions Club Paramaribo Central Club unterstützt seit 2015 das Mangrovenprojekt der Anton de Kom University Surinams unter der Leitung des Hydrologen Professor S. Naipal.

„Die Erosion des Küstenstreifens beeinträchtigt das dortige Ackerland“, schreibt die Clubbeauftragte Glenn Tewari. „Die Pflanzung von Mangrovenbäumen verhindert, dass die fruchtbare Erde von Meerwasser weggeschwemmt wird.“ Die Einwohner Surinams sind für die Nahrungsmittelproduktion auf den fruchtbaren Boden angewiesen; allerdings haben erosionsbedingte ständige Überschwemmungen den Ackerbau enorm erschwert.

Professor Naipal hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Küste zu sanieren — und somit die Existenzgrundlage der in Surinam ansässigen Landwirte und das instabile Ökosystem, das von ihnen abhängt, zu sichern, und Lions haben sich eingeschaltet, um ihm dabei zu helfen. Professor Naipals Sanierungsmission zur Behebung der durch menschliches Eingreifen verursachten Schäden sieht unter anderem den Bau von Schlammwasser-Gerüsten vor, um Sedimentpartikel einzufangen und somit genügend Schlamm für die Bewurzelung von Mangroven zurückzuhalten. Sobald die Mangroven-Pflänzlinge angewachsen sind, verhindern sie das Wegschwemmen des Bodens durch Meerwasser.

Die Pflänzlinge werden in ganz besonderen Treibhäusern aus Saatkörnern herangezogen, die an der Küste gesammelt werden. Die hinreichend gereiften Jungpflanzen werden an Schienen im Schlamm gepflanzt, um sie vor den Wellen zu schützen.

Lions spendeten das besondere wasserabweisende Holz, das zum Bau der Gerüste erforderlich ist und sorgen dafür, dass es zur Baustelle gelangt. Darüber hinaus lieferten sie das Holz zum Bau der Treibhäuser, wo die Jungpflanzen gezogen werden, und helfen beim Pflanzen der Mangroven. „Wir arbeiten im Einklang mit der Natur für die Natur,“ schildert Tewari. „Das Holz stammt aus dem Landesinneren, um die Natur im flachen Küstengebiet möglichst zu sanieren und zu schützen.“ Der Club hofft, dass sein Einsatz zum Schutz gefährdeter Tierarten wie z. B. der Flamingos und der Scharlachsichler, d. h. von Vögeln, die im Brackwasser des Küstenstreifens zuhause sind, beiträgt.

Sobald der Küstenstreifen stabilisiert ist, kann das Ackerland wieder bebaut werden, und den Bewohnern Surinams ist eine verlässlichere Nahrungsmittelquelle sicher.

Mitglieder des Lions Clubs Paramaribo Central haben dieses Projekt übernommen, da sie wissen, wie wichtig ein widerstandsfähiger Küstenstreifen für alle Einwohner ist, zumal mehr als 90 Prozent der Bevölkerung Surinams im Küstengebiet wohnt. Außerdem arbeiten sie neben der Universität mit zahlreichen örtlichen Organisationen zusammen, einschließlich Waldarbeitern, um die Neubepflanzung ordnungsgemäß durchzuführen.

„Das einzige erforderliche Know-how besteht im Bau der Infrastruktur, die zur Sanierung des Bodens erforderlich ist,“ erklärt Tewari. „Die Natur erledigt alles andere.“

Der Lions Club Paramaribo Central ist unter den Empfängern der Kindness Matters-Auszeichnung 2021. Weitere Berichte und eine Liste aller Empfänger finden Sie unter lionsclubs.org/KMSA.


Erin Kasdin ist leitende Redakteurin des LION-Magazins.

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