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An vorderster Front Masernausbrüche in Brasilien verhindern

Rachel Bridges 11. Januar 2021
Foto mit freundlicher Genehmigung von: Karina Zambra/PAHO

Sogar schon vor der Coronavirus-Pandemie (COVID-19), die unser Leben auf den Kopf gestellt hat, waren Masernfälle weltweit auf den höchsten Wert seit 23 Jahren angestiegen. Immunisierungsprogramme wurden wegen des globalen Lockdowns oder unzureichender medizinischer Versorgung in vielen Ländern zurückgefahren oder ganz ausgesetzt. Dadurch sind Millionen von Kindern, die in der Zwischenzeit nicht geimpft wurden, von der tödlichen Krankheit bedroht.

Es ist sehr wichtig, dass alle Kinder geimpft werden, um anderen Krankheiten vorzubeugen.

Die Länder auf dem amerikanischen Kontinent sind wegen COVID-19 und unzureichender medizinischen Versorgung besonders schwer von einer der ansteckendsten Krankheiten betroffen, die durch eine Impfung vermieden werden kann. Die Gemeinden außerhalb von Brasilia, der Hauptstadt Brasiliens, sind von den Masernausbrüchen besonders schwer betroffen.

Die Pan-American Health Organization (PAHO) - unterstützt von Lions Clubs International Foundation (LCIF) - schickte ein Team in die Region, um eine Notfall-Massenimpfkampagne durchzuführen, Immunisierungsprogramme wieder aufzunehmen und die ansteigenden Masernfälle einzudämmen. Zwischen dem 05. und 29. Oktober wurden im Rahmen der Kampagne mehr als 11.7 Millionen Menschen mit dem Masern, Mumps, Röteln (MMR)-Impfstoff geimpft. Auch wenn das nur 13 Prozent der Zielgruppe ausmacht, ist es dennoch ein erster wichtiger Schritt, um die Durchimpfungsrate zu erhöhen.

Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung von LCIF waren brasilianische Lions Teil einer Social-Media-Kampagne, um auf die Lage aufmerksam zu machen und die Beteiligung zu erhöhen. Normalerweise bringen sich Lions durch soziale Mobilisierung und Befürwortungsinitiativen während der Kampagnen ein. Allerdings waren die Einsatzmöglichkeiten wegen der COVID-19-Pandemie begrenzt.

Väter wie z. B. Edicarlos, dessen Tochter Maria geimpft wurde, sagen, dass es sehr wichtig sei, Kinder immer rechtzeitig impfen zu lassen. Wegen der Pandemie war das aber nur teilweise möglich.

Edicarlos und seine Tochter zeigen in Brasilia, Brasilien ihren Impfpass.

Edicarlos und seine Tochter zeigen in Brasilia, Brasilien ihren Impfpass. Foto mit freundlicher Genehmigung von: Karina Zambra/PAHO

„Wir haben die Impfung ausfallen lassen, weil wir uns an die Abstandsregelung gehalten haben.“, sagt Edicarlos. Mithilfe der Notfall-Kampagne hat Maria jetzt alle notwendigen Schutzimpfungen erhalten. Die Eltern Luis Felipe und Kelen Raiane erzählten davon, wie schwierig es gewesen sei, sich während der Pandemie auch noch um ihre Tochter Helena zu kümmern. Beide mussten auch während des Lockdowns weiterhin arbeiten, um ihre Miete zahlen zu können. Um Helena zu schützen, brachten sie sie zu Kelens Mutter.

„Ich glaube, die Trennung war das Allerschwierigste.“, sagte Kelen Raiane. „Wir mussten es tun ... sie zu meiner Mutter bringen, weil es dort sicherer war, isolierter, und wir konnten weiterhin arbeiten.“ Allerdings konnte Helena wegen dieser räumlichen Trennung nicht ihre Schutzimpfungen bekommen.

Trotz allem wussten Luis Felipe und Kelen Raiane, dass sie ihre Tochter im Rahmen der PAHO-Notfall-Kampagne impfen lassen mussten. „Es bricht uns das Herz, weil sie leiden und viel weinen, aber wir wissen tief im Innern, dass es zu ihrem Nutzen ist.“, sagten sie. „Es ist sehr wichtig [dass alle Kinder geimpft werden], um anderen Krankheiten vorzubeugen.”

Eine Krankenschwester prüft einen Impfpass währen der Notfall-Kampagne.

Eine Krankenschwester prüft einen Impfpass währen der Notfall-Kampagne. Foto mit freundlicher Genehmigung von: Karina Zambra/PAHO

Notfall-Impfkampagnen wie diese sind unglaublich wichtig; damit lebensrettende Schutzimpfungen nicht wegen der COVID-19-Pandemie versäumt werden. Zwar ist die Zahl aller Todesfälle durch Maserninfektionen weltweit im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, dennoch sind Gesundheitsbehörden besorgt, weil Menschen ohne Zugang zu einem Gesundheitssystem nicht erfasst werden.

Masern gelten oft als der sprichwörtliche „Kanarienvogel in der Kohlenzeche“; man kann schnell herausfinden, wo große Teile der Bevölkerung ungeimpft sind, weil die Krankheit sehr ansteckend ist und sich extrem schnell verbreitet. Gesundheitsämter müssen auch weiterhin sehr wachsam sein und ggf. lokale Notfall-Kampagnen organisieren und durchführen. Die finanzielle Unterstützung von Organisationen wie LCIF ermöglicht solche Kampagnen.

Der Weg dorthin ist beschwerlich—große Finanzierungslücken müssen geschlossen werden, um globalen Masernausbrüchen Einhalt zu gebieten. UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation haben vor Kurzem einen Aufruf zum Handeln angekündigt und wollen das Vorgehen gegen globale Polio- und Masernausbrüche in Zusammenhang mit COVID-19 unterstützen. Es werden dieses Jahr schätzungsweise 255 Millionen US-Dollar benötigt, um Menschen zu impfen, die wegen der Pandemie ihre Schutzimpfungen versäumt haben.

Trotz aller Herausforderungen ist es unumgänglich, dass alle geimpft werden - und zwar überall auf der Welt. Maßnahmen wie die von LCIF unterstützte Immunisierungskampagne in Brasilien können die nächste globale Gesundheitskrise verhindern und schutzlose Kinder auf der ganzen Welt retten. Wir müssen alle gemeinsam die Masern bekämpfen—eine Krankheit, die durch einfache und kostengünstige Maßnahmen verhindert werden kann—und die Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten in die richtige Richtung steuern.


Rachel Bridges ist Senior Advocacy und Communications Manager, Global Health, United Nations Foundation.

Die Coronavirus-Pandemie (COVID-19) hat verschiedene Auswirkungen auf Gemeinschaften in aller Welt. Um sicherzustellen, dass wir uns engagieren, ohne uns oder andere Risiken auszusetzen, wird empfohlen, dass Lions die Richtlinien der Centers for Disease Control, Weltgesundheitsorganisation und örtlichen Gesundheitsbehörden befolgen. Besuchen Sie auch unsere Webseite Risikofrei helfen, auf der Sie mehr dazu erfahren, wie Sie sich derzeit für Ihre Gemeinschaften engagieren können.