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In Texas ist alles größer - vor allem die Herzen der texanischen Lions

Leo Leonardo Romano Nery 12. Februar 2019

Ich bin ein 23-jähriger Leo aus einer Kleinstadt in Brasilien namens Flores da Cunha im Bundesstaat Rio Grande do Sul. Vor ein paar Jahren wurde ich „fast berühmt“, als ich als „Slang Guy“ in einem Twitter-Post auf humorvolle Art und Weise amerikanischen Slang aus brasilianischer Perspektive betrachtete.

Der Tweet hatte mehr als vier Millionen Aufrufe und war über Monate in Charlotte, North Carolina, Houston, Texas und New York City im Trend. Ich war auf der BuzzFeed-Webseite zu sehen und habe sogar ein Interview mit der Radiosendung Karson & Kennedy in Boston geführt.

Hier ist also die Geschichte darüber, wie der Tweet entstanden ist - und über den besten Sommer meines Lebens (Beides hat miteinander zu tun, vertrauen Sie mir!). Es war der Sommer, den ich im Rahmen des Jugendcamp- und Jugendaustauschprogramms vom Lions Club International in Texas (USA) verbrachte. 

Die Texas Lions gaben mir das Gefühl, Teil ihrer Familie zu sein.

Wie ich ein Leo wurde

Ich wurde durch einen Freund, der mich zu einem Meeting einlud, auf die Leo-Clubs aufmerksam. Ich dachte: „Wow. Freiwilligenarbeit - wie schön.“ Ich wollte schon immer etwas für meine Gemeinschaft tun. Deshalb begann ich bei einigen Hilfsprojekten zu helfen, die mein Leo Club LEO Clube Flores da Cunha veranstaltete.

Dann erzählte mir einer meiner Leo-Freunde vom Lions-Jugendcamp- und Jugendaustauschprogramm (YCE = Youth Camp and Exchange Program), über das man ins Ausland reisen und für ein paar Wochen bei einer Gastfamilie wohnen kann.  Lions veranstalten auch Camps, bei denen junge Menschen aus der ganzen Welt zusammenkommen, um an Hilfsprojekten und anderen Aktivitäten teilzunehmen - und Spaß zu haben. Das YCE hat mich sehr angesprochen, also wurde Lions Clube Flores da Cunha zu meinem Sponsorclub und sie haben den Stein ins Rollen gebracht.

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In Texas ist wirklich alles größer

Ich hatte dank des YCE die Möglichkeit, Ende Juni 2016 nach Texas zu reisen, und ich bin wirklich glücklich, dass ich das gemacht habe, denn es war eine der besten Erfahrungen, die ich je hatte. Ich wusste nicht viel über Texas, aber ich hatte gehört, dass es dort viele Cowboys und Leute gibt, die Cowboystiefel tragen, und dass dort alles groß ist. Ich konnte es kaum erwarten, diesen riesigen Staat zu erkunden.

Als ich in Dallas ankam, traf ich dort, an einem der größten Flughäfen der Welt, meine Gastfamilie. Sie luden mich zum Mittagessen ein und ich bestellte einen riesigen Hamburger mit Pommes Frites - die perfekte Mahlzeit für einen Neuankömmling in Texas. Wir hatten viel Spaß dabei, uns gegenseitig kennenzulernen, und die Tage, die ich bei meiner Gastfamilie verbracht habe, waren großartig. Nachts gingen wir immer mit ihrem Hund Teddy spazieren und staunten über den kristallklaren Nachthimmel und die unzähligen glitzernden Sterne.

Dann verbrachte ich eine Woche im Julien C. Hyer International Lions Youth Camp mit jungen Menschen aus allen Ecken der Welt. Wir veranstalteten eine Talentshow für unsere Gastfamilien und hielten Präsentationen über die Vereinigten Staaten und die Länder, aus denen jeder von uns stammte. Und wir spielten Volleyball im Sand sowie Fußball und Basketball. Am vierten Juli grillten wir Marshmallows über einem knisternden Lagerfeuer und machten eine schokoladige Leckerei namens S'mores. Wir waren uns alle sehr nahe, waren unendlich glücklich und fühlten uns geliebt. Wir wussten, dass wir uns aufeinander verlassen können.

Die Texas Lions und meine Mitreisenden besuchten erstaunliche Orte wie den Palo Duro Canyon, Jacob's Well, das Alamo in San Antonio, die University of Texas in Austin und den Blue Hole Regional Park in Wimberley. Wir spielten Baseball, Laser Tag und Volleyball auf Poolpartys und gingen zum Bowling. Wir besuchten Museen, Vergnügungsparks und das Dallas Cowboys Stadion.

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Wie ich berühmt wurde

Nun zu der Frage, wie ich berühmt wurde. Ich hatte sieben Jahre lang Englisch gelernt, war aber nicht mit dem amerikanischen Slang vertraut. Als ich nach Amerika kam, gab es einige Wörter, die ich im Unterricht nicht gelernt hatte. Deshalb bat ich meine Gastschwester Chandler Hoagland, mir die Bedeutung einiger Begriffe beizubringen, wie „swag“ - was „cool“ bedeutet - oder „buck“, was sich auf „Geld“ bezieht.

Auf dem Weg zu einem Rodeo begann sie, über mich und meine Abenteuer mit dem amerikanischen Slang zu twittern. Bis zum Ende des Abends hatte der Twitter-Post viel Aufmerksamkeit erregt. Viele Leute teilten und kommentierten ihn oder gaben ihm ein „Like“. Einige Mädchen twitterten, ich sei süß. Ich lachte darüber, war aber dankbar für all die freundlichen Kommentare, die ich erhielt, weil dies eine positive Art war, die Welt zu einem etwas besseren Ort zu machen.

Berühmt zu werden machte Spaß. Meine Freunde aus dem Jugendaustausch wollten Selfies mit mir machen und rissen Witze wie „Oh, du bist spät dran, weil du jetzt berühmt bist“. Ein Typ hielt mich auf der Straße an, um mir zu sagen, dass er mir auf Social Media folgte und auch viele andere folgten mir und sendeten Nachrichten. Plötzlich wollten die Leute mehr über mich erfahren.

Für alle Fans da draußen kommen hier nun ein paar persönliche Informationen über mich. Ich lerne gern neue Dinge! Ich bin Jurastudent mit Schwerpunkt auf internationalem Recht und Umweltrecht und lerne Spanisch, Französisch und Englisch. Ich spiele Klavier und ein wenig Gitarre und singe seit sieben Jahren in einem Chor.  Ich arbeite ehrenamtlich für den LEO Clube Flores da Cunha in Südbrasilien und bin dessen Wahldirektor. Zudem bin ich auch der Social-Media-Direktor von Distrito Múltiplo LEO L D
2018/2019.

Kein Abschied für immer,  sondern nur ein „Bis bald!“

Als unser Jugendaustausch zu Ende ging, versammelten wir uns zu einem Abschlussessen. Dort gab es typische Spezialitäten aus jedem unserer Länder mit einer großzügigen Portion Komplimente und Emotionen. Fast alle hatten Tränen in den Augen. Glück und Liebe durchdrangen den Raum ebenso wie Hoffnung - die Hoffnung, dass die ganze Welt so sein könnte.  Eine Welt, in der Lions junge Menschen aus vielen verschiedenen Ländern und Kulturen zusammenbringen, in der ein jeder respektiert und akzeptiert wird und in Harmonie lebt. Was war das für ein zauberhafter Abend, den ich nie vergessen werde!

Ich bin mit mehr als nur großartigen Erinnerungen nach Hause gegangen. Das Essen war so gut, dass ich in den fünf Wochen, in denen ich dort war, zehn Kilo zugenommen habe!

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Die Texas Lions gaben mir das Gefühl, Teil ihrer Familie zu sein. Sie waren so nett zu mir, und dafür werde ich immer dankbar sein.

Es ist wahr. In Texas ist tatsächlich alles groß. Die Parkplätze sind groß und die Erfrischungsgetränke sind riesig, selbst wenn man nur ein kleines bestellt. Jeder hat einen großen Truck. Aber das Größte von allem sind die Herzen meiner texanischen Lion-Freunde, Familie und ausländischen Studenten. Ihre Herzenswärme, Großzügigkeit und Liebe haben mein Leben zum Besseren verändert ... für immer.

Erfahren Sie mehr über das Lions-Jugendcamp- und Jugendaustauschprogramm.

Leo Leonardo Romano Nery ist Mitglied des LEO Clube Flores da Cunha in Brasilien.