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Dieses alte Haus

Joan Cary 24. März 2020
Fotos von Canadian Press Images/Patrick Doyle

Als das Traumhaus dieses jungen Paares für ihren Sohn nicht länger sicher war, schalteten sich Lions ein—und brachten ihre Werkzeugkiste mit.

Ich erinnere mich noch, nachdem sie an diesem Abend vorbeigekommen waren, habe ich mich großartig gefühlt. Wir wollten eigentlich nur unsere Nachbarn kennenlernen, und hier waren sie und haben sofort angeboten, zu helfen.

Jay und Veronika McHugh hatten hunderte von Menschen um sich lebend, aber kannten keinen einzigen von ihnen. Ihr hektisches Stadtleben in Ottawa, Ontario (Kanada) ließ sie von einer enger verbundenen Gemeinschaft träumen, wo sie ein Haus kaufen, eine Familie gründen und ihre Nachbarn kennen lernen konnten.

Mit „schier ignorantem Ehrgeiz“, so Jay, hatten sie sich entschlossen ein 150 Jahre altes Blockbauernhaus in einer ruhigen Stadt namens Carleton Place zu kaufen und zu renovieren.

Dort fanden sie schließlich ihre lang ersuchte Gemeinschaft. Aber es waren Lions, Teil einer Organisation über die Jay nur wenig wusste, die Ihre Arme öffneten und ihnen halfen eine neue Heimat zu finden.

Prioritäten
Zwei Jahre nachdem die McHughs in ihr neues Haus zogen, begrüßten sie ihr erstes Kind, Peter. Jay legte die Außenfassade frei, renovierte Peters Kinderzimmer und stand knietief in den Umbauten für ein neues Badezimmer. Es war ein großes Chaos, aber sie kamen in kleinen Schritten ihrem Traum etwas näher.

Doch dann mussten die Prioritäten neu gesetzt werden.  

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Im Juli 2015, kurz vor seinem dritten Geburtstag, wurde bei Peter akute lymphatische Leukämie (ALL) diagnostiziert. Hinzu kam, dass durch den Staub und die freiliegenden Wände, das Haus für jemanden in seinem Zustand unbewohnbar war.

Die Familie durfte daraufhin ins Ronald-McDonald-Haus einziehen, was in der Nähe des Kinderkrankenhauses lag, wo Peter seine Chemotherapie erhielt. Jay kündigte seinen Job als Verkäufer, um die Tage im Krankenhaus mit Peter zu verbringen, während Veronika als Krankenschwester weiterarbeitete. Freitags packte er seine Tasche und fuhr eine Stunde nach Hause, wo er das Wochenende über rackerte, um das Haus bewohnbar zu machen und Veronika blieb bei ihrem Sohn.

Ein Jahr lang fuhr sie nicht nach Hause.

Sie lernten, jeden Tag so zu nehmen, wie er kam. Die Renovierungsarbeiten waren einfach zu umfangreich, als dass sie zeitnah darüber nachdenken konnten, wieder in ihr Familienheim zurückzukehren.

Ein Klopfen an der Tür
Aber dann im Januar 2016 klopften Lion Robert Anderson und Roger Wills plötzlich an der Tür.

„OK. Wir helfen Ihnen“, sagten sie.

Mitarbeiter des Ronald-McDonald-Hauses hatten sich an die Lions gewendet und um Hilfe für die Familie gebeten. Viele Menschen und Firmen waren dem Aufruf gefolgt, aber niemand war so engagiert wie die Carleton Place Lions, sagt Jay.

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„Ich erinnere mich noch, nachdem sie an diesem Abend vorbeigekommen waren, habe ich mich großartig gefühlt. Wir wollten eigentlich nur unsere Nachbarn kennenlernen, und hier waren sie und haben sofort angeboten, zu helfen“, sagt Jay.

Anderson, ein Fernfahrer der etwa 5 Meilen weit entfernt wohnte, und Norman Larche, ein pensionierter Zimmermann verbrachten in diesem Winter jedes Wochenende dort, um am McHugh Haus zu arbeiten.

„Und ja, den Sommer auch“, sagt Anderson rückblickend. „Es dauerte länger als wir dachten, aber das war nicht schlimm, denn wir wollten einfach nur helfen und es für die Familie richtig machen.

Ungefähr 15 Carleton Lions verbrachten ein ganzes Wochenende damit, das Haus völlig abzubauen und ihm einen neuen Holzrahmen zu geben. Zwei Lions erneuerten die Elektrik. Zwei weitere kümmerten sich um Rohrleitungen. Ein örtlicher Klempner spendete seine Klempnerdienstleistung an die Familie.

„Vorher kannte ich Lions Clubs nur vage als Clubs, die sich ehrenamtlich engagieren“, sagte Jay. Aber er hatte keine Ahnung, dass sie wirklich Leben veränderten.

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Die Heimkehr
Am 25. Juli 2016, ein Jahr nach der Diagnose ihres Sohnes, kamen die McHughs mit Peter nach Hause.

Jay fragte die Lions, wie er das je wieder gut machen könne. „Tritt dem Club bei“, sagte Anderson zu ihm. „Hilf jemand anderem.“

Jay trat dem Club am 1. November 2016 bei und ist heute Clubsekretär. Während dieser ganzen Zeit, hatte er nie Zeit für einen Haarschnitt. Es störte ihn nicht. Aber auf der Lions Distriktversammlung in Cornwall im April, rasierte er seinen Kopf und spende seine langen Haare an Hair Donations Ottawa. Er sammelte auch umgerechnet 3.382 US-Dollar für die Onkologieabteilung des Krankenhauses.

Peter ist jetzt 7 Jahre alt und es geht ihm gut, sagt sein Vater. Die Familie ist inzwischen weiter gewachsen mit der einjährigen Elizabeth. Und jeden ersten und dritten Donnerstag wissen alle, dass Papa zu seinen Lions-Clubtreffen geht.

Die meisten Lions sind älter als er, wie es in vielen Clubs der Fall ist. Jay, der 40 Jahre alt ist, sagt, dass er verstehen kann, wieso junge Männer sagen, dass sie zu beschäftigt mit ihrer Arbeit und der Familie sind, um bei Lions mitzuarbeiten. Aber für ihn ist es, die Zeit in seinem Leben, in der er anderen helfen kann.

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„Das ist das Schlüsselalter, finde ich“, sagt er. „Sie wollen Zeit mit Ihren Kindern verbringen und Lions bieten eine gewisse Richtung dafür. Es ist die Gelegenheit Ihren Kindern zu zeigen, was der Wert von Gemeinschaft und ehrenamtlicher Arbeit ist.

„Wir sind hier hergekommen, um eine eng verbundenere Gemeinschaft zu finden und wir hatten Glück. In der Gemeinschaft liegt Stärke. Lions werden nicht oft mit Anerkennung überhäuft, aber sie machen alles möglich. Und das liegt daran, dass sie die Hilfe an anderen zur Priorität machen.


Joan Cary ist Redaktionsassistentin des LION-Magazins.