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Risikobewusstsein - der erste wesentliche Schritt hin zur Verhütung von Typ 2-Diabetes

Lorenzo Piemonte 24. September 2019

Diabetes, eine chronische Erkrankung, ist ein globales Gesundheitsproblem epidemischen Ausmaßes mit derzeit nahezu einer halbe Milliarde Krankheitsfällen weltweit, die bis 2045 wohl jeden neunten Menschen betreffen wird. Bisher bleibt jeder zweite Diabetesfall undiagnostiziert und folglich unbehandelt.

Die IDF und Lions Clubs International wollen bis Ende November 2019 mindestens eine Million Menschen auf Typ 2-Diabetes untersuchen.

Dies kann verheerende Folgen für den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden Betroffener haben, mit verschiedenen Komplikationen verbunden sein und auch ihre finanzielle Situation, die ihrer Familien sowie die Wirtschaftssysteme ganzer Nationen nachhaltig beeinträchtigen. Diabetes ist für jährlich mehr als vier Millionen Todesfälle verantwortlich und stellt eine der Hauptursachen für Erblindung, Herzerkrankungen, Nierenversagen und Amputation der unteren Gliedmaßen dar.

Typ 2-Diabetes ist die häufigste Diabetesform und wird für 90% aller Erkrankungen und die Mehrzahl undiagnostizierter Fälle verantwortlich gemacht. Im Gegensatz zu Typ 1-Diabetes, wo die Diagnose meist im Kindes- und Jugendalter erfolgt, lässt sich Typ 2-Diabetes in vielen Fällen verhindern.

Das A und O der Verhütung von Typ 2-Diabetes ist gesündere Ernährung und vermehrte Bewegung. Verschiedene, weltweit durchgeführte Studien haben ergeben, dass sich das Diabetesrisiko durch eine gesündere Lebensweise erheblich verringern lässt. Als führende Risikofaktoren für Typ 2-Diabetes gelten Übergewicht, Bewegungsmangel und mangelhafte Ernährung.

Daher stellt Risikobewusstsein den ersten wesentlichen Schritt zur Verhütung von Typ 2-Diabetes dar.

Im November werden die International Diabetes Federation (IDF) und Lions Clubs International im Rahmen globaler Sensibilisierungsinitiativen anlässlich des Weltdiabetestags und des Monats der Diabetesaufklärung, eine Partnerschaft eingehen, um der steten Zunahme von Typ 2-Diabetes-Erkrankungen Einhalt zu gebieten. Dies geschieht anhand eines einfachen Online-Tests, bei dem jeder Teilnehmer aufgefordert wird, sein Erkrankungsrisiko einschätzen zu lernen.

Kurze Umfragen erweisen sich als unkomplizierte, praktische und kostengünstige Möglichkeiten zur raschen Ermittlung von Risikogruppen für Typ 2-Diabetes, welche weitergehende Untersuchungen erfordern. Die IDF hat eine Online-Risikobewertung für Typ 2-Diabetes erstellt, anhand derer das Risiko einer Erkrankung an Typ 2-Diabetes innerhalb der nächsten zehn Jahre vorhergesagt werden soll.

Der Test basiert auf dem finnischen Screeningsystem „Diabetes Risk Score“ (FINDRISK), das von der Lehrbeauftragten Jaana Lindstrom und Professor Jaakko Tuomilehto vom National Institute for Health and Welfare in Helsinki, Finnland entwickelt und gestaltet wurde. Dank Lions Clubs International ist der IDF-Online-Test nunmehr in 12 Sprachen verfügbar.

Gemeinsam wollen wir bis Ende November 2019 mindestens eine Million Menschen auf Typ 2-Diabetes hin untersuchen.

Die IDF repräsentiert mehr als 240 nationale Diabetesverbände in über 160 Ländern und geografischen Gebieten und steht seit 1950 an der Spitze der globalen Diabetikergemeinschaft. Sie engagiert sich vor Ort wie auch international für die Bekämpfung der Diabeteserkrankung  ― von Initiativen zur Aufklärung und Interessenvertretung auf kommunaler Ebene bis hin zur globalen Ebene. Die Initiativen der IDF wirken sich auf Direktiven aus, steigern das öffentliche Diabetesbewusstsein und halten zur Gesundheitsförderung an, fördern den Austausch hochwertiger Informationen über die Diabeteserkrankung und klären Diabetiker und ihre Ärzte auf.

Unsere Gemeinschaftsaktion zugunsten der Verhütung von Typ 2-Diabetes gehört einer breiteren kollaborativen Allianz zwischen IDF und Lions Clubs International zur Bekämpfung von Diabetes auf globaler Ebene an. 2018 unterzeichneten die IDF und Lions Clubs International eine Übereinkunft (Memorandum of Understanding, MoU), in der sich die zwei Organisationen zur Umsetzung einer Reihe gemeinsamer Ziele verpflichteten:

  • Diabetes verhüten helfen und die Lebensqualität von Diabetikern verbessern
  • Auf Diabetes aufmerksam machen und ggf. entsprechende Aufklärung betreiben
  • Holistische Diabetesprojekte entwickeln, um die Betreuung Betroffener zu optimieren
  • Das Diabetesproblem auf die nationale und internationale politische Tagesordnung bringen
  • Den Zugang zu Diabetesversorgung, Medikamenten und Diagnosegeräten verbessern

Die IDF und Lions Clubs International wollen die Ziele ihrer Partnerschaft durch gemeinsame Programmplanung, Kapazitätserweiterung, Kampagnenarbeit, Interessenvertretung, Recherchen sowie Daten- und Wissensmanagement erreichen.

Bei der Unterzeichnung der Übereinkunft erklärte IDF-Präsident Professor Nam H. Cho: „Diabetes entwickelt sich rasch zu einer globalen Gesundheitsbedrohung. Ohne konzertierte Maßnahmen zur Eindämmung dieser ernsten und lähmenden Krankheit wird Diabetes die Gesundheitsbudgets in aller Welt überlasten. Daher handelt es sich hierbei um eine zeitgemäße und begrüßenswerte Partnerschaft. Lions Clubs International bietet als dynamische Organisation ein weitreichendes und einflussreiches Personennetz und kann mit einem beeindruckenden Erfolgsrepertoire positiver Veränderungen und gesundheitsverbessernder Maßnahmen aufwarten. Unsere Organisationen sind für ein Zusammenwirken zugunsten von Abermillionen von Diabetikern und Risikogruppen ideal positioniert.“

Mit einfachen Maßnahmen kann dem Fortschreiten der Typ 2-Diabeteserkrankung begegnet werden. Erfahren Sie auf dieser Seite, wie Sie im November zur Unterstützung der IDF und Lions Clubs International andere auffordern können, anhand eines einfachen Online-Tests ihr Erkrankungsrisiko für  Typ 2-Diabetes einschätzen zu lernen.


Lorenzo Piemonte ist bei der International Diabetes Federation in Brüssel (Belgien) für Kommunikationsbelange zuständig.