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Wenn sich der Kreis schließt

Phernell Walker, MBA, ABOM 13. August 2019

Die zweite Klasse besuchte ich in der Azalea Grundschule in St. Petersburg (USA). Dies war eine der neun Schulen, die ich bis zu meinem Schulabschluss besuchte. In dem Jahr hielt meine Schule einen Sehtest ab. Ich erinnere mich, dass der Lehrer meiner Mutter eine Notiz nach Hause schickte, in der stand, dass ich eine Augenuntersuchung brauchte. Sie müssen gewusst haben, dass wir uns diese nicht leisten konnten, denn der Notiz lag ein Gutschein für eine kostenlose Augenuntersuchung bei.  

Meine Mutter und ich nahmen den Bus und fuhren ins Stadtzentrum, zu einer Praxis mit dem großen, gelben Schild von Lions Club. Hier wurde ich das allererste Mal von einem Augenarzt untersucht. Er verschrieb mir eine Brille und ich begab mich zum Optik-Bereich, um mir eine auszusuchen. Ich wählte eine Plastikhornbrille. Am meisten freute ich mich aber über die Auslage mit den bunten Etuis. Der Optiker muss meine Aufregung gespürt haben, denn er sagte: „Such dir ruhig eines aus.“ Ich fragte: „Wirklich? Egal, welches?“ Er nickte. Ich hatte das Gefühl, mit meinem braunen Plastiketui in der Form eines Footballs das coolste Kind in der ganzen Schule zu sein!

Zum ersten Mal nahm ich die Welt scharf wahr
Wir fuhren erneut Bus, um meine Brille abzuholen, und ich erinnere mich, dass ich sie gleich gerne trug, weil ich nun endlich alles klar sehen konnte. Die Stufe zu nehmen, um in den Bus zu steigen, fühlte sich erst etwas seltsam an, da meine Wahrnehmung nun so anders war. Ich war von Dank erfüllt für den Sehtest, gegenüber meinen Lehrern und dem Arzt und Optiker von Lions Club, denn sie ließen mich zum ersten Mal in meinem Leben klar sehen.

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Sprung zu meinem kürzlichen Besuch der Oregon Lions Sight & Hearing Foundation in Portland (USA): Eingeladen wurde ich von Kelly Asbra, der Direktorin des Optik-Programms der Stiftung. Kelly und Katie Warren, die Leiterin von „Eye Promise“, gründeten den Optikerladen „Eye Promise“ und das Optik-Labor „LEAP“, das Lionsprogramme fördert. Sie zeigten mir ihre eindrucksvolle Optikabteilung voller unabhängiger Brillenkollektionen und auch ihr Labor. Unter anderem bearbeitet das Labor die Brillenbestellungen, die von den Ärzten in Oregon eingesendet werden, welche die von Lions Clubs oder andere humanitäre Organisationen gesponserten Sehtests durchführen.

Im Labor arbeitet eine wunderbare Gruppe von Optikern, die in Oregon’s „Coffee Creek Correctional Facility“ für Frauen die Ausbildung dazu erhalten. Dieses Ausbildungsprogramm wurde ebenfalls von Kelly gegründet.

Alles begann mit Lions
Jedes Jahr durchlaufen etwa ein Dutzend Frauen eine fast einjährige Ausbildung zum Optiker- und Optikerhelfer, während sie ihre letzten Jahre im Gefängnis beenden. Unter anderem sortieren und katalogisieren sie die an Lions gespendeten Brillen und schleifen, rändern und bringen Brillengläser an. Als ich herausfand, dass sie seit Jahren mein Lehrbuch „Pure Optics“ für die Ausbildung nutzen, fühlte ich mich sehr geehrt.

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Wir alle realisierten, wie bedeutungsvoll dieser Tag war und wurden etwas emotional. Diese Optiker, denen die Möglichkeit auf ein neues Leben geboten wird und die ihre Fähigkeiten mithilfe eines Buches erwerben, das ich geschrieben habe, stellen nun wiederum Brillen für zahlreiche Kinder her, deren Jugend der meinen so ähnelt. Und so hat sich für mich der Kreis geschlossen. Vielen Dank, Lions Clubs!

Besuchen Sie lcif.org/donate, die Seite von Lions Clubs International Foundation, um unser globales Anliegen Sehkraft zu unterstützen.


PPhernell Walker ist Augenarzt und international anerkannter Referent und Autor aus Oregon (USA).

Dieser Blog erschien zuerst auf https://pure-optics.com/f/full-circle.